Sebastian H. erfährt von seiner Chefin, dass sie ihn für den neuen Abteilungsleiterposten vorgeschlagen hat. Alle Kollegen der Geschäftsführung stimmten sofort zu. Schließlich hatte er seine Führungskompetenzen in den letzten zwei Jahren in einer Projektleitung schon erfolgreich unter Beweis gestellt.
„Die Ernennung ist nur noch eine Formalie. Sie haben den Job in der Tasche“, bestätigt ihm seine Chefin.
In drei Monaten geht es also los. Seine Gedanken kreisen sofort um die neue Herausforderung. „Was muss ich alles noch erledigen und wo fange ich an ?“, fragt er sich.
Jetzt bloß keine Panik! Jede Menge Fragen schwirren in seinem Kopf herum. „Wie sage ich es meinen Kollegen? Was wird aus meinem Vorgänger? Was sagen die neuen Mitarbeiter, wenn sie von meiner Beförderung erfahren?“
Sein Gedankenkarussell wird unterbrochen, als ihm seine Chefin eine Visitenkarte eines Coaches gibt. Begeistert erzählt Sie ihm von der 100 Tage Begleitung, die sie selbst in Anspruch nahm, als sie vor drei Jahren den Geschäftsbereich als CFO übernommen hatte. „Vorbereitung auf meine neue Rolle als Führungskraft? Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht“, erwidert er.
Ein paar Tage später ist er das erste Mal bei seinem Coach und spricht mit ihm über seine neue Rolle als Führungskraft, die bald auf ihn zukommt. Ganz schön viele Fragen zum Team, zur Aufgabe, zu den möglichen Schwierigkeiten, die mit der Übernahme verbunden sind, über die sich Sebastian Gedanken machen muss. Aber er stellt fest, dass er sich in der Auseinandersetzung mit diesen Themen mehr und mehr auf die neue Herausforderung fokussiert. Am Ende der Analyse hat er eine erste Idee und mehr Klarheit gewonnen, was da auf ihn zukommt. „Ich bin gut vorbereitet und fühle mich sicherer.“, sagt er seinem Coach beim Abschied.
Acht Wochen vor dem Start bittet ihn sein Coach, auf sein bisheriges Privat- und Berufsleben zurück zu blicken. „Wann haben Sie bisher schon in Ihrem Leben Führung übernommen? Welche Ereignisse fallen Ihnen dazu ein?“
Auf einem Zeitstrahl notiert er alle Dinge, die ihm seit seinem 6. Lebensjahr in den Sinn kommen. Da war der Umzug in eine andere Stadt, als er 8 Jahre alt war. Sebastian musste die Schule wechseln und weiß noch wie heute, wie es sich anfühlte, als er das erste Mal vor seinen neuen Klassenkameraden stand und sich vorstellen sollte. Ein Jahr später wurde er Klassensprecher, weil er sich gerne für die Belange seiner Mitschüler einsetzte. Er erinnert sich noch an die Wahl zum Kapitän der Handballmannschaft als er 16 war. Seine Mitspieler sagten: „Wenn wir hinten lagen, dann hat uns Sebastian unermüdlich angefeuert, jetzt erst recht alles zu geben. Und manchmal konnten wir das Spiel sogar noch umdrehen.“ Auch hier übernahm er unbewusst schon Führung und genoss das Vertrauen seiner Teamkollegen. Als er sich an diese und einige spätere Ereignisse im Gespräch mit seinem Coach erinnerte, wurde ihm klar, dass er schon desöfteren in seinem Leben erfolgreich Führung übernahm. Das hatte er so noch nie betrachtet und plötzlich spürte er ein gewisses Maß an Selbstvertrauen. „Ja, er könnte das schaffen.“, war sich Sebastian sicher.
Und im dritten Coaching Termin - vier Wochen vor dem Start - planen die beiden ganz konkret den ersten Tag im neuen Team. „Was werden Sie sagen, wenn Sie Ihre Leute zum ersten Mal persönlich kennenlernen?“, fragt ihn sein Coach. „Mmh – darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.“, erwidert Sebastian. „Sie haben keine zweite Chance einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen! Deshalb empfehle ich Ihnen, sich ganz genau zu überlegen, was Sie sagen wollen und was eben aber auch noch nicht. Ihre Mitarbeiter achten gerade am Anfang auf jedes Wort, jede Geste und Mimik, die Sie von sich geben. Da ist eine gute Vorbereitung schon die halbe Miete für einen gelungenen Start.“
Also nutzt Sebastian die noch verbleibende Zeit damit, alle Todo’s in der alten Aufgabe zu erledigen und abzuschließen. Zeitgleich plant er die Gestaltung seines ersten Tages im neuen Team und formuliert seine Antrittsrede.
Rückblickend ist er froh, dass er sich die Vorbereitungszeit mit seinem Coach genommen hat. Für diese Termine hatte er sich extra Freiraum einplanen müssen. Das hat sich gelohnt. Es brachte ihn dazu, sich mit der Übernahme dieser Führungsaufgabe im Vorfeld auseinanderzusetzen. Im Arbeitsalltag wäre das schnell untergegangen. Jetzt hat er das Gefühl gut starten zu können. Das gibt ihm Sicherheit und Souveränität in seiner neuen Rolle als Führungskraft, trotz des nun langsam stärker werdenden Lampenfiebers.
Diese Präsentation enthält Bilder mit Creative Commons License. Klicken Sie folgenden Link für die komplette Urheber- und Copyright-Information: https://app.contentsamurai.com/cc/119046
Kommentare (0)
Ihre Meinung: